
Nach dem Gespräch mit Katerina und nachdem sie mich einfach so da stehen lassen hat, musste ich mich wirklich zurückhalten um nicht irgendjemanden dem Kopf abzureißen! Ich war wütend, richtig wütend! Es ist schon lange her, dass es jemand geschafft hat mich dermaßen aufzuregen. Doch meine Wut war in echt keine Wut, sondern einfach meine verletzte Seite. Katerina hatte mich sehr getroffen mit dem was sie gesagt hatte. Besonders der Satz, dass wir keine Schwestern mehr seien, brach mir mein totes Herz. Ich würde es zwar niemals öffentlich zugeben oder zeigen, aber es war so. Unser Verhältnis war eigentlich immer sehr gut. Katerina war damals meine engste Vertraute und jetzt hasste sie mich bis aufs Blut. Und da soll mir noch einer mit dem Spruch kommen Blut sei dicker als Wasser. Demjenigen würde ich eigenhändig den Hals umdrehen!
Nachdem ich mein getränk geext hatte, bin ich in den Wald verschwunden. Hier hatte ich meine Ruhe und konnte nachdenken. Wobei wollte ich überhaupt nachdenken? Eigentlich nicht! Naja, aber vielleicht verirrt sich ja auch ein dummer Mensch in dem dunklen Wald und läuft geradewegs in meine Arme. Ich wusste das die Wahrscheinlichkeit sehr niedrig war, doch es war mir im Moment egal. Solange ich Abwechslung habe, konnte passieren was wolle.
Einsam schritt ich durch das Laub, was bei jedem meiner Schritte raschelte. Jetzt bereute ich es doch mir keine flachen Schuhe angezogen zu haben. Der Waldboden war nämlich nicht wirklich eben.
Ich war so in meinen Gedanken, dass ich nicht mal bemerkte, dass in meiner Nähe ein Mann an einem Baum stand und mich beobachtete.






Mal wieder hatte ich meine Zähne in die ein oder andere Frau geschlagen. Der Blutdurst an diesem Abend war einfach über mich gekommen und langsam aber sicher fühlte ich mich auch gesättigt, obwohl ich nicht übel Lust dazu hätte, mir noch ein Opfer zu suchen. Obwohl ich nie viel von diesem willenlosen Abschlachten gehalten hatte, musste ich zugeben, dass ich es jetzt einfach irgendwie gebraucht hatte und deswegen ging ich in den Wald. Vielleicht würde ich hier nochmal fündig werden. Ich wusste, dass es hin und wieder Pärchen gab, die gerne einmal einen nächtlichen Spaziergang hier machten, wenn sie nicht schlafen konnten oder einfach aus Langeweile. Menschen waren schon seltsame Wesen. Obwohl ich doch selber vor ewigen Zeiten einmal ein Mensch gewesen war, musste ich zugeben, dass ich mich daran nun kaum mehr erinnern konnte.
Und tatsächlich wurde ich schon bald fündig. Eine junge Frau saß auf einer Bank und war in ein Buch vertieft. Wie konnte sie denn bloß bei diesem geringen Licht lesen? Und wieder einmal kam ich zu der Erkenntnis, dass Menschen wirklich seltsam waren. Ich setzte mich lässig und wie ganz nebenbei neben sie und verfiel schon bald in ein Gespräch mit ihr. Das Thema kreiste vor allem um Bücher, denn sie schien sich für jegliche Art von diesen Märchen zu interessieren, vor allem aber hatten es ihr Vampire angetan und belustigt musste ich feststellen, dass sie keinerlei Ahnung von uns hatte. Aber diese Unwissenheit wollte ich ihr auch nicht nehmen. Mich interessierte viel mehr das Blut, welches in ihren Adern pulsierte und mich beinahe aus der Fassung brachte. Warum ich solch eine Lust auf menschliches Blut derzeit verspürte, konnte ich nicht sagen. Und dann hielt ich es für den rechten Zeitpunkt, meine Zähne tief in ihre Haut zu bohren ...
Als ich mit ihr fertig war, manipulierte ich sie, obwohl ich auch von dieser Fähigkeit nur wenig begeistert war. Meinen Anzug kurz richtend, nahm ich den Weg wieder auf, doch schon bald hörte ich ein weiteres Geräusch. Lässig lehnte ich mich mit dem Rücken gegen einen Baum, verschränkte die Arme vor der Brust und benutzte meine vampirischen Augen dazu, herauszufinden, woher das Geräusch stammt. Und schon bald wurde ich fündig, es kam von einem jungen Mädchen, dass eindeutig nicht menschlich roch und so beschloss ich, sie noch etwas länger zu beobachten, als es mir so doof wurde und ich ihr zurief: "So spät noch alleine unterwegs?" Dabei setzte ich mein charmantestes Lächeln auf.


'Meine verfluchte Schwester! Wie konnte sie nur so mit mir reden? Und mich auch noch stehen lassen? Und vorallem....wie konnte sie es wagen in ihrem schwachen Zustand all das zu tun? Ich hätte ihr das Genick brechen können innerhalb weniger Sekunden und dann wäre sie endgültig tot gewesen! Vielleicht hätte ich das wirklich mal machen sollen,' dachte ich und seufzte auf. 'Andrerseits wusste ich, dass ich Katerina niemals etwas antun könnte. Zumindest nicht in diesem Ausmaße. Dafür liebte ich sie zu sehr, selbst jetzt nach ihren verletzenden Worten mir gegenüber.
Und diese Tatsache wusste ich und das regte mich fürchterlich auf. Dadurch fühlte ich mich schwach und feige. Frustriert schnaubte ich auf und trat in diesem Moment auf einen Ast, der laut knackte. Aber selbst das war mir egal. Obwohl ich mit zu den Raubtieren gehörte, benahm ich mich gerade nicht wirklich wie eines.
Plötzlich ertönte eine Stimme unmittelbar vor mir. Ich zuckte zusammen, sah auf und ließ meinen Blick prüfend durch die Dunkelheit gleiten. Bei einem Mann im Anzug, welcher an einem Baum lehnte, blieb ich stehen. Misstrauisch beobachtete ich ihn. Ich kannte ihn nicht. Leider, denn er sah ziemlich gut aus, soweit ich das von soweit weg beurteilen kann. "Ich wüsste nicht was Sie das angeht," rief ich zurück, trat aber näher auf ihn zu. Nun setzte ich doch ein Lächeln auf. "Wenn Sie es unbedingt wissen wollen: Ich wollte nachdenken und einfach meine Ruhe haben vor meinernervigen Schwester!" antwortete ich. "Und Sie? Was tun Sie hier mitten in der Nacht? Falls sie die Party suchen, die ist dahinten. Aber als Vampir müssten Sie das eigentlich schon gehört haben," sagte ich amüsiert und deutete hinter mich. Ja, ich hatte auf den ersten Blick bemerkt, dass er keineswegs menschlich sein konnte.
"Entschuldigen Sie übrigends. Das ist sehr unhöflich von mir. Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Jolina. Jolina Petrova!" sagte ich lächelnd.






Charmant lächelte ich sie an. Friedlich hob ich meine Hände. "Tut mir wirklich leid, dass ich gefragt habe", meinte ich entschuldigend, musste dann aber doch grinsen. Sie schien recht kratzbürstig zu sein, aber daran wollte ich mich nicht länger stören. Ich lächelte somit auch weiterhin und schüttelte dann kaum merklich den Kopf. "Ich suche nicht die Party, da ich mich auf solchen nicht herumtreibe. Aber wenn Sie mich begleiten, würde ich vielleicht eine Ausnahme machen, ansonsten bin ich heute Abend nur auf Beutefang hier." Ich stockte kurz als ich ihren Namen vernahm. Petrova? Mit gemischten Gefühlen sah ich sie an, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen. Ob das sein konnte? War sie tatsächlich verwandt mit Katerina? Und wenn schon, mich sollte es nicht stören. Dieses Weibsbild war für mich bereits gestorben. "Mein Name ist Elijah Mikaelson", stellte ich mich der Höflichkeit halber auch vor, nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss auf dessen Rücken. "Ich bin erfreut", fügte ich dann noch hinzu und sah ihr dabei absichtlich in die Augen. Ähnlichkeit hatte sie tatsächlich mit der Petrova-Dopperlgänger.


Er war wirklich anders und man merkte spätestens an seiner Art wie er redete, dass er unter gar keinen Umständen ein Mensch sein konnte. Dazu waren Menschen einfach viel zu plump und er viel zu viel Gentleman. Männer waren heutzutage schließlich nicht mehr so. Heute zählten nur noch Sex und Alkohol. Das wars. Ziemlich primitiv und laut meiner Meinung entwickelten sie sich auch irgendwie zurück. Den anderen Lebewesen fiel das bloß nciht auf, da die Mensch in einer einzigen Sach tatsächlich gut waren und das war: Die Technik. Dadurch das beinahe jeden Tag neue Handys entwickelt wurden, erschienen die Hersteller den anderen als ziemlich schlau....was für Idioten! Aber was solls. Ich denke schon wieder zuviel.
Dadurch das ich mich jetzt wieder vollkommen auf Elijah konzentrierte, fiel mir auf, dass er für eine kurze Zeit aus der Fassungs geriet, als ich mich vorstellte. Doch relativ schnell fing er sich auch wieder und so interessierte mich sein Verhalten auch nicht weiter. Allerdings stockte ich bei seinem Namen. "Mikaelson? So wie Klaus Mikaelson?" fragte ich ihn ängstlich. Ich wusste was er meinen Eltern angetan hat, doch ich hatte selber auch Angst vor ihm. Ich war einmal respektlos ihm gegenüber. Seitdem ist er nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen, obwohl er stets bemüht war freundlich zu bleiben.






Ich sah sie an und hob eine Augenbraue in die Höhe, dabei blieb mein charmantes Lächeln jedoch erhalten. Ich nickte kurz und kaum merklich. "Ja, er ist mein Bruder. Offenbar habt ihr bereits Bekanntschaft geschlossen?! Und Ihre Reaktion lässt daraus schließen, dass Sie nicht gerade einen positiven Eindruck von ihm erhalten haben." Ja, ich war ein recht guter Beobachter. "Dafür möchte ich mich entschuldigen. Er kann manchmal ziemlich aufbrausend sein. So war er fast schon sein Lebenlang." Ich zuckte nur die Schultern. "Aber genug von meinem Bruder." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und musterte sie kurz, dann beschloss ich letzten Endes, ihr doch diese eine Frage zu stellen. "Tut mir leid, aber ich muss es einfach wissen. Sie ... sind nicht zufällig verwandt mit einer Katerina Petrova?", wollte ich wissen und sah sie abwartend an. Würde mich ja auch nicht wundern, so viele Petrovas gab es schließlich auch nicht.


"Er ist ihr Bruder?" fragte ich ungläubig und sofort sammelte sich die Wut und Trauer in mir, die ich immer empfand, sobald ich an meine tote Familie dachte. Ich bekam das Bild ihrer blutverschmierten Leichen einfach nicht mehr aus dem Kopf. Klaus hatte damals wirklich ganze Arbeit geleistet!
"Nun ja. Wir haben uns bereits kennengelernt. Er war derjenige, der mich verwandelt und meine Familie eiskalt abgeschlachtet hat," sagte ich ohne jegliche Gefühle. Jedoch überraschte mich seine darauffolgende Aussage. "IHNEN tut es leid? Aber was können sie dafür, dass ihr Bruder so ein Ar....Verzeihung....so ein Idiot ist?" fragte ich und legte meinen Kopf ein wenig schief. Es irritierte mich wirklich. Ich habe noch nie erlebt, dass sie jemand ernsthaft für jemand anderen entschuldigt.
Meine Laune, die sich eben ein wenig gebessert hatte, wanderte nun wieder in den Keller. Meine Gesichtszüge verhärteten sich und ich starrte mit einem tödlichen Blick einen Baum an, während ich mich an die Szene von eben auf der Party erinnerte. "Nein! Wir sind nicht verwandt. Wir waren es einmal....ja es gab mal Zeiten in denen sie meine liebevolle, ältere Schwester war, aber jetzt fühle ich rein gar nichts mehr für sie. Obwohl doch. Ein Gefühl für sie habe ich übrig: Hass!" fauchte ich.
Das dass in echt gelogen war und ich sie tief im Herzen noch immer liebte, nahm ich gar nicht wahr. Vielleicht wollte ich es auch nicht wahrnehmen.
"Wie steht es mit Ihnen? Wie stehen sie zu ihrem Bruder Niklaus? Ich meine....," sagte ich und kurze Zeit flammte Angst in mir auf. "...werden Sie ihm erzählen, dass sie mich gesehen haben?"






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